Fragen an Emil Råberg


Beim Konzert trost:reich  steht auch der junge schwedische Komponist Emil Råberg auf dem Programm. Wir haben ihn zu seinem Werk Männikans dagar är som gräset und dessen Hintergrund befragt:

JVEM: In Ihrem Chorstück Människans dagar är som gräset kombinieren Sie moderne und eher traditionelle Satztechniken. Erzählen Sie uns doch vor diesem Hintergrund bitte etwas über Ihre größten musikalischen Einflüsse.

Emil Råberg:  Seit meiner Jugend habe ich die Musik von Rachmaninoff genossen; besonders seine Klavierkonzerte sind für mich wichtig gewesen. Im weiteren Sinne könnte man sagen, dass ich mich in der Musik der Romantik am meisten „zu Hause“ fühle. Ein Ort, an dem ich viel interessante Musik erlebt habe, war der Kammerchor der Musikhochschule in Piteå unter dem Dirigenten Prof. Erik Westberg. Neben dem klassischen Repertoire setzt der Chor auch einen Schwerpunkt auf zeitgenössische Musik und insbesondere nordeuropäische Musik, unter anderem Werke von Jan Sandström (der während meines Studiums an der Musikhochschule mein Mentor war), Sven-David Sandström, Bo Holten,
Jakko Mäntyjärvi, Einojuhani Rautavaara und anderen.

Was hat Sie dazu veranlasst, Psalm 103 – insbesondere die Passage über die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens – zu vertonen? Wurden Sie von früheren Vertonungen dieses Textes von anderen Komponisten beeinflusst?

Människans dagar är som gräset wurde vom Nya Motettkören der Kathedrale in Luleå für ein Konzert an Allerheiligen beauftragt. Es war der Chor, der mir diesen Text vorschlug, und ich schätzte den Trost, den die über den Tod hinaus anhaltende Gnade Gottes spendet. Ich wurde auch vom Bildnis des Lebens als eine knospende Blume inspiriert.

In den einleitenden Worten zur Partitur von Människans dagar är som gräset erwähnen Sie, dass der Tod Ihres Großvaters kurz vor der Uraufführung dem Text für Sie sofort mehr Bedeutung verlieh. War es Ihr Ziel, ein Stück zu schreiben, dass Trauernde trösten soll?

Ja, Gottes ewige Gnade ist wirklich der Schwerpunkt des Ganzen. Es soll für Trauernde tröstend sein, die Nahestehende verloren haben, aber auch für diejenigen, die auf ihren eigenen Tod warten. Eine Erinnerung, dass Gott auf der anderen Seite wartet.

Gibt es irgendwelche Ratschläge oder Anregungen, die Sie uns für unsere Aufführung des Stücks auf den Weg geben möchten?

Nein, nichts Spezielles. Genießen Sie die Musik und – falls dies möglich ist – lassen Sie sie das Publikum auch genießen.

Emil Råberg machte seinen Abschluss in Komposition 2010 an der Musikhochschule Piteå im Norden Schwedens. Seitdem ist er als freier Komponist mit dem Schwerpunkt Chormusik tätig. Im Jahr 2012 wurde er Mitglied der Society of swedish composers. Für das Festival A Choral midsummer light’s dream war er 2014 als composer in residence tätig.

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(c) Foto: Marc Malmqvist

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