Mittelreich


FotoNR4

Musiktheater nach dem Roman von Josef Bierbichler
Inszenierung: Anna-Sophie Mahler

Ein Dorf im Spiegel der Generationen, denkwürdige Gestalten, Erinnerungsfragmente, ein Familienepos, alles und jeder bis in die Gegenwart hinein geformt durch die Kriegswirren des vergangenen Jahrhunderts. Der Seewirt, dem zweiten Weltkrieg entronnen, übernimmt das Erbe des Vaters, teilt das Gasthaus am Starnberger See mit jenen, die einfach da- oder übriggeblieben sind und mit denen, die alles hinter sich lassen mussten und dort gestrandet sind. Die Zeit treibt voran, alle versuchen ihr standzuhalten. Sie begrüßen den ersten Plattenspieler und das Wirtschaftswunder. Die Welt um sie herum verändert sich zu dem, was man schließlich modernes Leben nennen wird, und doch bleibt alles stets überschattet von den Erfahrungen, die sich dem Leben eingeprägt haben. Eine neue Generation wächst inzwischen heran, die aus der Vergangenheit ausbrechen und mit ihr endgültig abrechnen will und doch verstrickt bleibt in die Traumata des Jahrhunderts, in das familiäre Erbe, in die alte und die neue Zeit gleichermaßen. Am Grab des Seewirts erklingt schließlich Brahms ́ „Ein deutsches Requiem“, das die Lebenden trösten soll. Ausgehend von der Aufführung dieses Requiems inszeniert die Regisseurin Anna-Sophie Mahler Bierbichlers Roman, ein Musiktheater, in dem im Angesicht des Todes die Erinnerungen aufscheinen.

Premiere am 22. November 2015